Methodenvernissage beim K3-Kongress

Ein Beitrag von Marius Albiez, Sarah Meyer-Soylu, Clara Pineau, Andreas Seebacher, Jana Späthe, Helena Trenks

Am 24.9. und 25.9.2019 fand in Karlsruhe der K3-Kongress zu Klimawandel, Kommunikation und Gesellschaft statt. In diesem Rahmen luden wir mit Kolleg*innen des Quartier Zukunft zu einer Methodenvernissage.

Interessierte, die an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft tätig sind, bekamen dabei Einblicke in unsere Arbeit und lernten bereits erfolgreich erprobte Methoden kennen. Die Vernissage fand in den Reallabor Räumlichkeiten in der Karlsruher Oststadt statt. Das Format diente dazu, unterschiedliche Zugänge sicht- und greifbar zu machen und einen direkten Austausch zwischen transdisziplinär Forschenden und den Besucher*innen zu ermöglichen. Hierzu hatten wir fünf Stationen, beziehungsweise Exponate, vorbereitet, an denen jeweils unterschiedliche Methoden vorgestellt wurden.
Andreas Seebacher gab eine Einführung in den Zukunftsraum für Nachhaltigkeit und Wissenschaft, der für das Forschungsprojekt Quartier Zukunft als Stadtteilbüro und Wissenschaftsladen fungiert und zugleich sein Schaufenster und Aushängeschild ist. Der Zukunftsraum bietet Raum für Kooperation, Beratung und Informationsvermittlung sowie Veranstaltungen unterschiedlichster Art. In angenehmer Umgebung wird hier den nachhaltigkeitsaffinen Akteur*innen ein adäquater Rahmen für Gemeinschaft als wichtigem Grundelement transformativer Forschung und bürgerschaftlichem Engagement geboten. Quartier Zukunft plante schon bald nach seinem Start 2012, ein festes eigenes Standbein im Projektgebiet der Karlsruher Oststadt zu haben, sodass 2015 die Einweihung stattfand und seitdem ein Treffpunkt für NGOs, Initiativen, Forscher*innen und viele Besucher*innen aus Karlsruhe, Deutschland und der Welt existiert.

 

 

 

Des Weiteren erfuhren die Besucher*innen bei Helena Trenks, was im Reallabor Quartier Zukunft unter einem Selbstexperiment verstanden wird und warum diese Methode für die transdisziplinäre Arbeit so bereichernd ist. Anschließend warfen sie einen Blick auf zwei Einsatzmöglichkeiten dieser Methode mit verschiedener „Tiefe“. Am Beispiel der Experimentreihe „Dein NachhaltigkeitsExperiment“ wurde deutlich, wie Selbstexperimente für Gruppen in einem langfristigen Prozess eingesetzt werden können, anhand des Seminars „Nachhaltigkeit im Selbstexperiment“ konnte man sehen, dass die Methode auch für kurze Zeiträume in der Arbeit mit Studierenden wertvolle Impulse liefern kann.
Bei der von Jana Späthe vorgestellten dritten Station drehte sich alles um die Kommunikation nach außen. Welche Kanäle nutzt ein Reallabor wie „Quartier Zukunft“, um Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen einzuladen? Dabei wurden neben der Website inklusive Blog auch der Newsletter und selbstverständlich die Social-Media-Präsenzen auf Facebook und Twitter vorgestellt. Erläutert wurde dabei vor allem, worauf beim Wording, der Ansprache, dem Aufbau und dem Veröffentlichungszeitraum besonders geachtet wird.
Darüber hinaus erläuterte Sarah Meyer-Soylu, wie im Projekt „Klimaschutz gemeinsam wagen“ das Element Klimacoaches und Klimacoaching eingesetzt wird, um Multiplikatoren aus der Bürgerschaft für das Projekt und das Thema Klimaschutz zu gewinnen. Die sogenannten Klimacoaches sind Bürger*innen, die zunächst eine Schulung bestehend aus 10 Modulen erhalten: Damit bauen sie eine gute Wissensgrundlage bezüglich des Klimaschutzes, aber auch zu übergreifenden Themen wie Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation, Projektmanagement auf. Daran anschließend sind die Klimacoaches im Projekt aktiv und begleiten die Menschen vor Ort bei der Umsetzung von klimafreundlichen Verhaltensänderungen im Alltag, organisieren z.B. Veranstaltungen und geben Ihre persönlichen Erfahrungen weiter. Ziel ist es, bereits aktive Menschen zu stärken und ihnen eine konkrete Rolle und Rückbindung an die Wissenschaftler zu geben.  Das erlaubt ihnen, möglichst effektiv für das Thema einzutreten. Mittelfristig ist das Ziel auch eine Stärkung des ehrenamtlichen Engagements und die Möglichkeit der Verstetigung von Aktivitäten auch nach Abschluss eines Projektes.

 

 

 

Das letzte Exponat, vorgestellt von Marius Albiez, beschäftigte sich mit der Einbindung der Öffentlichen Verwaltung. Hierzu wurden Methoden aus unserem Projekt Energietransformation im Dialog  vorgestellt und die jeweiligen Erfahrungen diskutiert. Die präsentierten Ansätze sollen dazu beitragen, konkrete Projektideen und Maßnahmen in den Bereichen Klimawandel und Energiewende zu erarbeiten. Außerdem soll die Sensibilisierung für vorausschauendes Planen (Stichwort Resilienz) verbessert werden. Zudem wird die übergreifende Zusammenarbeit gestärkt und vorhandene Ressourcen sowie Wissen bei den Institutionen sichtbar gemacht.
Zum Schluss war noch Zeit für einen vertieften Austausch und Nachfragen zu den jeweiligen Projekten. Wir freuen uns über eine gelungene Vernissage und ganz besonders darüber, dass die Teilnehmenden selbst nach einem ganztägigen Kongressbesuch noch die Energie fanden, angeregt zu diskutieren.