Pilot-Workshop: Cap and Trade

20.11.2019

Beteiligte: Fossil Free Karlsruhe, Studierende des KIT, Mitarbeitende aus Quartier Zukunft – Labor Stadt, Energietransformation im Dialog-Team

Nicht zuletzt durch die aktuellen politischen Debatten hat die Diskussion um den Emissionshandel wieder an Fahrt aufgenommen. Dieser wird seit vielen Jahren als wirtschaftspolitisches Instrument eingesetzt. Mit Hilfe von Zertifikaten erwerben Anlagenbetreiber das Recht, Treibhausgase auszustoßen (sog. Verschmutzungsrechte). Die Zertifikate können erworben und anschließend am Markt frei gehandelt werden, wobei die Gesamtzahl begrenzt ist. Dieses Prinzip wird als „Cap and Trade“ bezeichnet und ist Forschungsgegenstand in der Volkswirtschaftslehre, aber auch darüber hinaus. Durch die Anwendung markwirtschaftlicher Mechanismen sollen langfristig Klimaschutzziele eingehalten und Anreize geschaffen werden, in erneuerbare Energieträger und Effizienzmaßnahmen zu investieren. Es ist davon auszugehen, dass der Emissionshandel in den folgenden Jahren ausgeweitet wird. Dies nahmen wir zum Anlass, die Thematik mithilfe eines Gamification-Ansatzes aufzugreifen und entwickelten hierzu eine erste Pilotversion. 
Ziel ist es, den Emissionshandel auf eine praktische Art und Weise Nicht-Ökonom*innen zugänglich zu machen und das „Cap and Trade“-Prinzip auf anschauliche Weise auszuprobieren. Die Mitspielenden sollen ein Verständnis für den Emissionshandel und die handelnden Akteure entwickeln. Zudem soll die Methode dazu dienen, die Potenziale und Herausforderungen marktwirtschaftlicher Mechanismen für Klimaschutz und Energiewende deutlich zu machen.
Hierzu führten wir Ende November einen ersten Workshop mit Vertretenden aus Wissenschaft und Praxis durch. Im Gegensatz zu anderen Workshop-Formaten ging es nicht darum, ein bereits final ausgearbeitetes Konzept durchzuführen und auf die jeweiligen Kontexte anzupassen. Vielmehr sollte der Abend dazu genutzt werden, ein sich in der Entwicklung befindendes Format auszuprobieren. Die anschließende Reflexion wird dazu genutzt, um die Methode weiter zu überarbeiten. Die endgültige Fassung wird dann im März 2020 im Zuge unserer Lehraktivitäten zum Einsatz kommen. Zudem soll der Ansatz in die wissenschaftliche Community zurückgespielt werden, beispielsweise durch die Einbindung in eine Abschlussarbeit.